Von der Zettelwirtschaft zur Zukunft: Digitalisierung im Handwerk

Wie Handwerksbetriebe mit Digitalisierung, New Work und Smart Home ihre Zukunft sichern – Praxisbeispiel Palexx Haustechnik.

Von der Zettelwirtschaft zur Zukunft: Digitalisierung im Handwerk

ATZL. - Der Talk für Wandel, Wirtschaft und Vision.

Das Handwerk gilt oft als bodenständig, traditionsbewusst, manchmal auch als schwerfällig, wenn es um Veränderungen geht. Doch wer genau hinschaut, erkennt: Es sind gerade die kleinen und mittleren Betriebe, die mit mutigen Schritten zeigen, wie die Zukunft aussehen kann.

Ein Beispiel dafür ist die Palexx Haustechnik GmbH in Neubrandenburg. Geschäftsführer Patrick Baganz hat mit seinem Team einen Wandel eingeleitet, der vielen vertraut vorkommen dürfte: Weg von der Zettelwirtschaft, hin zu digitalen Prozessen.

📊 Fakten aus der Branche: Bitkom-Studie 2025

Eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom (August 2025) zeigt, wie groß der Handlungsdruck ist:

  • 76 % der Handwerksbetriebe sehen, dass ihre Mitarbeitenden mehr Digitalkompetenz brauchen.
  • 62 % nennen die Digitalisierung selbst als größte Herausforderung.
  • Gleichzeitig sagen 89 %, dass Digitalisierung eine echte Chance für ihr Unternehmen ist.

Die Realität bleibt jedoch ambivalent: Im Durchschnitt geben sich die Betriebe nur die Schulnote 3, wenn es um ihre Digitalisierung geht und immerhin 9 % halten ihre Fortschritte sogar für mangelhaft oder ungenügend.

💡 Praxis Palexx: Change statt Stillstand

Patrick Baganz hat diese Ausgangslage klar erkannt. Mit seinem Team entschied er: Zettelwirtschaft hat ausgedient. Stattdessen wurden digitale Strukturen eingeführt, Prozesse neu gedacht und Mitarbeitende geschult.

Natürlich war das kein Selbstläufer. „Am Anfang war die Umgewöhnung für alle herausfordernd“, sagt Baganz. Doch heute zeigt sich: Abläufe sind effizienter, die Übersicht ist besser und die Mitarbeitenden sind zufriedener.

🌍 Mehr als Technik: New Work & Smart Home

Doch Palexx denkt noch weiter:

  • Vier-Tage-Woche: Ein Modell, das nicht nur die jungen Mitarbeitenden begeistert, sondern auch von den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aktiv eingefordert wird.
  • Familiäres Betriebsklima: Für Baganz kein „weiches Thema“, sondern ein Kernfaktor, um Fachkräfte langfristig zu binden.
  • Smart-Home-Technologien: Noch nicht in der Breite von Kundinnen und Kunden nachgefragt – aber mit dem Blick auf die Generation Z ist Baganz überzeugt, dass sich das ändern wird.

🚀 Impuls an die Branche

Die Erkenntnis aus diesem Gespräch ist klar: Digitalisierung im Handwerk darf nicht länger aufgeschoben werden.
Sie ist nicht nur ein Effizienzfaktor, sondern entscheidet über die Zukunftsfähigkeit für Betriebe, Mitarbeitende und Kunden gleichermaßen.

Und: Dieser Weg ist machbar.
Unternehmen müssen ihn nicht allein gehen. Für genau solche Prozesse gibt es Changebegleiter, die Veränderungen strukturieren, moderieren und das Team mitnehmen. Damit aus anfänglicher Skepsis echte Motivation wird.

Darüber hinaus existieren gezielte Förderprogramme, die Unternehmen finanziell entlasten: So können bis zu 80 Prozent der Beratungskosten übernommen werden, beispielsweise im Rahmen des INQA-Coachings, das speziell kleine und mittlere Unternehmen beim Wandel unterstützt.

📝 Fazit

Das Beispiel Palexx zeigt: Wandel gelingt, wenn er entschlossen angegangen wird und wenn Mitarbeitende aktiv Teil des Prozesses sind. Digitalisierung, New Work und Smart-Home-Lösungen sind keine Bedrohung, sondern Chancen.

Jetzt liegt es an der Branche, diese Chancen nicht liegen zu lassen, mit klarer Haltung, guter Begleitung und der Bereitschaft, Neues auszuprobieren.

 

Region stärken beginnt mit dem Zuhören.

Handwerk im Aufbruch
Im Gespräch zeigt Patrick Baganz, wie Palexx Haustechnik den Schritt von der Zettelwirtschaft zu digitalen Strukturen gemeistert hat – und was andere Betriebe daraus lernen können.

🎥 Hier geht’s zum kompletten Interview mit Patrick Baganz.

Blog Detail

Autor: Christian Atzl

Datum: 01.09.2025

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